500 Stunden Ausbildung wurden feierlich prämiert

Die feierliche Meister:innenbriefverleihung bildete den krönenden Abschluss der rund 500-stündigen Ausbildung. Im Frühjahr 2025 legten fünf Frauen und 42 Männer in vier verschiedenen Ausbildungsgebieten erfolgreich die Meister:innenprüfung ab. Neben den üblichen Abschlüssen in „Landwirtschaft“ und „Forstwirtschaft“ absolvierten im heurigen Jahr auch Kandidat:innen die Meister:innenprüfung im „Gartenbau“ sowie in „Weinbau & Kellerwirtschaft“. Knapp 400 Familienmitglieder, Freunde und Ehrengäste feierten den erfolgreichen Meister:innenabschluss im Steiermarksaal des Steiermarkhofs. Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer unterstrich in ihrer Grußbotschaft die Verantwortung der Politik, für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zukunftsweisende rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für eine gute Planungssicherheit aufzustellen. Darüber hinaus sieht sie in einer guten Aus- und Weiterbildung, die das landwirtschaftliche Schulwesen und die Bildungseinrichtungen der Landwirtschaftskammer bieten, einen wichtigen Erfolgsfaktor, welchen es sicherzustellen gilt. Für Kammerpräsident Andreas Steinegger, selbst zweifacher Meister (Landwirtschaft, Forstwirtschaft), sind drei Eckpfeiler für eine gute Zukunft der jungen Landwirt:innen essentiell: Lernen, Rechnen und Tun. Mit einer guten Ausbildung und der Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, lassen sich die vielen Herausforderungen besser bewältigen. Darüber hinaus sind betriebswirtschaftliches Denken und Handeln auch in der Landwirtschaft unverzichtbar. Entscheidend ist letztlich aber immer das aktive Handeln und tatsächliche Umsetzen, wofür die frisch gebackenen Meister:innen bestens gerüstet sind.

Meister:innenabschluss – eine Bilanz

Die Meister:innenausbildung ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die 47 neuen steirischen Meister:innen zeigten in ihrer Ausbildung besonderes Engagement. So schlossen 21% der Kandidat:innen die Ausbildung mit einem ausgezeichneten Erfolg ab (= Notenschnitt von 1,00 bis 1,50 und kein Genügend im Zeugnis). Weitere 40% erzielten einen guten Abschlusserfolg (= Notenschnitt zwischen 1,51 und 2,00). Eine Leistungsbilanz, die eindeutig ein „Sehr gut“ verdient.

Auch punkto Vorbildung und Durchlässigkeit ist das land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildungssystem ein Erfolgsmodell. 32 der 47 Kandidat:innen absolvierten vor der Meister:innenausbildung eine dreijährige Fachschule für Land-, Forst- bzw. Ernährungswirtschaft. Insgesamt schlossen 21 Kandidat:innen sogar eine landwirtschaftliche Berufsausbildung im zweiten Bildungsweg (Facharbeiter:innenausbildung aufbauend auf mehrjährige Praxis, Intensiv-Vorbereitungslehrgang und Facharbeiter:innenprüfung) ab. Das unterstreicht, dass viele Meisterkandidat:innen bereits über mehrere landwirtschaftliche Facharbeiter:innenabschlüsse verfügen. Auch lebenslanges Lernen ist im landwirtschaftlichen Ausbildungssystem kein Fremdwort. Die/Der durchschnittliche Meister:in ist genau 27 Jahre alt. Das Alter der Kandidat:innen reicht dabei von 20 bis 40 Jahre. Lediglich bei der Geschlechterverteilung besteht ein gewisser Aufholbedarf. Nur 11% der Absolvent:innen im Abschlussjahr 2025 waren Frauen.

Vier Meister des Jahres gekürt

Vier Kandidaten überzeugten durch besonders gute Leistungen und großes Engagement bei den diesjährigen Meister:innenlehrgängen. Sie wurden zu den „Meistern des Jahres“, die im November im Rahmen des Bundesmeister:innentags vom Landwirtschaftsministerium und der Landwirtschaftskammer gesondert geehrt werden, gekürt. Thomas Stumpf überzeugte bei der Meister:innenausbildung Landwirtschaft. Der 21-jährige Junglandwirt aus Schölbing bei Hartberg schaffte mit 1,14 einen herausragenden Notenschnitt. Ausgezeichnet präsentierte sich auch Markus Kandlbauer aus Strallegg (Weiz), der sich im Ausbildungsgebiet Forstwirtschaft über die Auszeichnung „Meister des Jahres“ freuen darf. Josef Karl Pöltl aus Löffelbach (Hartberg-Fürstenfeld) schaffte es als Jahrgangsbester der Meister:innenausbildung Weinbau & Kellerwirtschaft den Titel „Meister des Jahres“ zu erzielen. Das erfolgreiche Quartett wird von Raffael Zettl aus Geistthal-Södingberg (Voitsberg), dem Meister des Jahres in der Sparte „Gartenbau“ komplettiert. Sie alle schlossen die Meister:innenausbildung mit hervorragendem Notenschnitt ab und zeichneten sich durch außergewöhnliches Engagement in der Ausbildung aus.

 

Die Krönung der landwirtschaftlichen Berufsausbildung

Die Meister:innenausbildung, die sich auf drei Ausbildungswinter erstreckt, ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Absolvent:innen eignen sich sowohl betriebswirtschaftliche, rechtliche als auch spezielle fachliche Kompetenzen in den jeweiligen Ausbildungsgebieten an. Darüber hinaus gilt es, während der Ausbildung eine mindestens 50-seitige Meister:innenarbeit zu erstellen sowie gesamtbetriebliche Aufzeichnungen (z.B. Buchführung) zu führen.