500 Stunden Ausbildung wurden feierlich prämiert

Die feierliche Meister:innenbriefverleihung, die unter dem Motto „Meister:innen-Schulschluss 2023“ stand, bildete den krönenden Abschluss der rund 500-stündigen Ausbildung. Im Frühjahr 2023 absolvierten 20 Frauen und 79 Männer in sechs verschiedenen Sparten erfolgreich die Meister:innenprüfung. Neben den üblichen Abschlüssen in „Landwirtschaft“ und „Forstwirtschaft“ legten im heurigen Jahr auch Kandidat:innen die Meister:innenprüfung in den Sparten „Obstbau“, „Weinbau“, „Bienenwirtschaft“ sowie „Gartenbau“ positiv ab. Rund 400 Familienmitglieder, Freunde und Ehrengäste feierten den erfolgreichen Meister:innenabschluss im voll besetzten Steiermarksaal des Steiermarkhofs. Nationalratsabgeordnete Martina Kaufmann unterstrich in ihrer Grußbotschaft die Verantwortung der Politik, für die Landwirtschaft zukunftsweisende rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen aufzustellen. Als weiteren wichtigen Hebel für eine erfolgreiche Zukunft der Landwirtschaft sieht sie die Bereitschaft für laufende Aus- und Weiterbildung. Kammerpräsident ÖR Franz Titschenbacher brach eine Lanze für die Sicherung des bäuerlichen Familienbetriebs, der auch in Krisenzeiten ein Erfolgsmodell und ein Garant für Stabilität und Versorgungssicherheit ist.

„Meister:innen-Schulschluss“ – eine Schulschluss-Bilanz

Die Meister:innen-Ausbildung ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die 99 neuen steirischen Meister:innen zeigten in ihrer Ausbildung besonderes Engagement. So schlossen 22% der Kandidat:innen die Ausbildung mit einem ausgezeichneten Erfolg ab (= Notenschnitt von 1,00 bis 1,50 und kein Genügend im Zeugnis). Weitere 37% erzielten einen guten Abschlusserfolg (= Notenschnitt zwischen 1,51 und 2,00). Eine Leistungsbilanz, die eindeutig ein „Sehr gut“ verdient.

Auch punkto Vorbildung und Durchlässigkeit ist das land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildungssystem ein Erfolgsmodell. 65 der 99 Kandidat:innen absolvierten vor der Meister:innenausbildung eine dreijährige Fachschule für Land-, Forst- bzw. Ernährungswirtschaft. Insgesamt schlossen 42 Kandidat:innen sogar eine landwirtschaftliche Berufsausbildung im zweiten Bildungsweg (Facharbeiter:innenausbildung aufbauend auf mehrjährige Praxis, Intensiv-Vorbereitungslehrgang und Facharbeiter:innenprüfung) ab. Das unterstreicht, dass viele Meisterkandidat:innen bereits über mehrere landwirtschaftliche Facharbeiter:innen-Abschlüsse verfügen. Auch lebenslanges Lernen ist im landwirtschaftlichen Ausbildungssystem kein Fremdwort. Die/Der durchschnittliche Meister:in ist 30 Jahre und vier Monate alt. Das Alter der Kandidat:innen reicht dabei von 20 bis 77 Jahre. Lediglich bei der Geschlechterverteilung besteht ein gewisser Aufholbedarf. Nur 20% der Absolvent:innen im Abschlussjahr 2023 waren Frauen.

Vier Meister:innen des Jahres gekürt

Vier Kandidat:innen überzeugten durch besonders gute Leistungen und großes Engagement bei den diesjährigen Meister:innenlehrgängen. Sie wurden zu den „Meister:innen des Jahres“, die im November im Rahmen des Bundesmeister:innentags vom Landwirtschaftsministerium und der Landwirtschaftskammer gesondert geehrt werden, gekürt. Melanie Hostniker überzeugte in ihrer Meister:innenausbildung Obstbau. Die 25-jährige Eggersdorferin darf sich ebenso über diese Auszeichnung freuen wie Lukas Birnstingl aus Gamlitz. Der 23-jährige Südsteirer schloss die Meister:innenausbildung Weinbau als Bester seines Lehrgangs ab. Sowohl Melanie Hostniker als auch Lukas Birnstingl sind Absolventen der Fachschule Silberberg. Herausragend präsentierte sich ebenfalls Thomas Lorber aus St. Veit am Vogau. Nach der Facharbeiter:innenausbildung im zweiten Bildungsweg in der Bienenwirtschaft schloss er nun die Imker-Meister:innenausbildung mit einem Notenschnitt von 1,00 und als Bester seines Kurses ab. Das Kunststück eines Notenschnitts von 1,00 gelang auch Thomas Eder aus Maierdorf bei Gnas. Der 28-jährige Absolvent der Fachschule Hatzendorf legte die Meister:innenprüfung in der Sparte Landwirtschaft mit lauter Sehr gut ab.

Die Krönung der landwirtschaftlichen Berufsausbildung

Die Meister:innenausbildung, die sich auf drei Ausbildungswinter erstreckt, ist die höchste Ausbildung für Praktiker:innen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Absolvent:innen eignen sich sowohl betriebswirtschaftliche, rechtliche als auch spezielle fachliche Kompetenzen in den jeweiligen Ausbildungsbereichen an. Darüber hinaus gilt es während der Ausbildung, eine 50-seitige Meister:innenarbeit zu erstellen sowie betriebliche Buchführungsaufzeichnungen zu führen.